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1. Elsässische Geschichtsbilder - S. 60

1884 - Straßburg : Bull
- 60 — Dritter Aöschnitt. Geschichte -es Elsasses von der Lesltzergreifung durch Frankreich bis zur Wiedervereinigung mit Deutschland. (1648—1871.) Der Rat von Ensisheim. (1658.) Der westfälische Friede hatte sich in zweidentiger Weise über die reichsnnmittelbaren Gebiete sowohl der freien Herren, als der Städte ausgesprochen. Der französische König konnte sein Ansehen nur mit Mühe in den freien Reichsstädten zur Geltung bringen. Im I. 1653 beschwerten sie sich beim deutschen Reichstage, daß ihre Vorrechte und Freiheiten nicht gehörig beachtet würden. Um seine Herrschaft mehr zu befestigen, grünbete der König 1658 den Rat von Ensisheim. Am 14. November würde er unter einem gewaltigen Zulauf des Volkes, in Anwesenheit zahlreicher Abgesanbten des Abels, der Geistlichkeit und der Städte eingesetzt. Früh um 8 Uhr begab sich die Versammlung in den großen Saal des Stabthauses. Sogleich würde Über dem Haupteingange das Wappen des Königs von Frankreich angebracht. Von hier bewegte sich der festliche Zug nach der Pfarrkirche, voran Bogenschützen mit den königlichen Farben, dann die Beamten des ganzen Rates, die Abgesandten vieler Staaten, die Vertreter der Reichsstädte, Prälaten, Edellente und andere hervorragende Personen. Zwischen zwei Reihen Soldaten, die in Parade aufgestellt waren, schritt der Zug dahin. Am Portal der Kirche empfing der Abt von Lützel im festlichen Ornate an der Spitze der Geistlichkeit die Fest-teilnehmer und hielt eine Ansprache, worin er den Entschluß des Königs pries. Nachdem dann eine feierliche Messe gelesen worden war, kehrte der Zug in derselben Ordnung in das Rathaus zurück. Hier wurde das königliche Schreiben über die Einsetzung des Rates verlesen und dann der Huldigungseid geleistet. — Dieser Rat hatte für die Pflege des Rechts im Elfaffe und außerdem für die feste Vereinigung sämtlicher Städte, Herrschaften und Gebiete des Landes mit Frankeich zu sorgen. Freilich

2. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 134

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
134 tionen gemacht, als die Franzosen. Frankreich war schon zweimal eine Republik, und schon zwei Mal ist die Republik in ein Rapoleonisches Kaiser- thum umgeschlagen. Gegenwärtig ist Louis Napoleon Bonaparte Iii. Kaiser von Frankreich. Er hat die französische Kriegsmacht, mit deren Hülfe er sich den Besitz der Kaiserwürde verschaffte, auf einen Achtung gebietenden Stand gebracht. Die französische Flotte steht vielleicht nur noch in der Be- dienung der englischen nach, und das französische Landheer übersteigt an Zahl und Kriegstüchtigkeit das englische. Die Stärke des französischen Heeres beträgt im Frieden 380,000 Mann, die Stärke der Flotte wird auf 480 Kriegsfahrzeuge mit 9,700 Kanonen angegeben. Die Handelsflotte bestand zu Anfang 1863 aus 15,132 Schiffen mit 982,571 Tonnen. Frankreich zerfällt in 89 Departements; wir wollen jedoch die alte Provinzial-Eintheilung hier zu Grrmde legen. 1. Jsle de France. Haupt- und Residenzstadt Frankreichs ist Paris an der Seine, 1,700,000 Einw. Festung und Universität. Sie zerfällt in 3 Stadttheile: la ville nördlich der Seine, In eite oder die Altstadt auf einer Seine-Insel, und der Stadttheil südlich der Seine mit dem Markier latin. Paris hat 34 Vor- städte, 56 Thore oder Barrieren, 76 freie Plätze, 25 Theater, 22 Brücken. Unter den Vorstädten sind St. Antoine, St. Martin und Montmartre, unter den Plätzen der Bastille- und der Vendüme-Platz bekannt. Die Kirche Mirs clame, das Invalidenhotel, das Stadthaus, die Tuilerien, das Louvre, das Palais Luxemburg, das Palais royal, la Morgue sind bemerkenswerthe Ge- bäude. Erwähnung verdienen noch der an Monumenten überaus reiche Kirchhof Père la Chaise, die elysäischen Felder, ein von einer Allee durch- schnittener Lustwald, die 22 Boulevards, breite mit Bäumen besetzte Straßen zwischen der Stadt und den Vorstädten. Kaiser Napoleon I. ruht seit 1840 im Dome der Invaliden. Ganz in der Nähe von Paris liegen von 30 Städten noch folgende bemerkenswerthe: St. Denis, Begräbnißort der französischen Könige, Versailles mit einem berühmten Schlosse, im schönsten Style, St. Cyr mit einer Mili- tärschule. St. Cloud und Fontainebleau mit herrlichen Schlössern und Parkanlagen. In Fontainebleau unterzeichnete am 11. April 1814 Na- poleon I. seine Abdankung. Südöstlich von Paris liegt das durch seine Käse berühmte Dorf Brie in der gleichnamigen Landschaft (krommafs äs 6ris.) 2. Die Picardie, zu beiden Seiten der Somme, ist eine fruchtbare, gut angebaute Provinz. Hauptstadt ist Amiens an der Somme, 60,000 E., geschichtlich wichtig durch Peter von Amiens, den Kreuzzugs-Prediger, 1091, und durch den Friedens- schluß von 1802 zwischen England und Frankreich. 3. Die französischen Niederlande. Artois, Hennegau und Flandern sind gewerbreiche Provinzen und haben viele Festungen und vorzügliche Fabriken in Spitzen, Leinwand, Battist rc.

3. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 40

1900 - Leipzig : Hirt
40 Die zweite Hlfte des 17. Jahrhunderts. Zl-chi-r, Soutbaloue, Massillan und geneton, die qemanbten Bnefstellennnen Madame de Scvigne und Frau van Maintenan zieren sein Zeitalter. Der franzsische Hof wurde der Mittelpunkt irdischen Glanzes. Die groen Lustschlsser mit den prachtvollen Marmortreppen zu Versailles, die berhmten Gartenanlagen mit Springbrunnen, die franzsischen Hof-trachten und Hofgebruche wurden vorbildlich fr ganz Europa. Namentlich vergeudeten die kleinen deutschen Fürsten das Geld ihrer Unterthanen, um die hauten und Feste des Franzosenknigs nachzuahmen. Die franzsische Mode und die franzsischen Percken fanden berall Nachahmung (Kg. 158 165), und die franzsische Sprache wurde die Sprache der deutschen Hfe und der Staatsmnner. Die meisten deutschen Fürsten er-hielten Jahrgelder von dem Franzosen; dafr entzogen sie ihre Hilfe dem Kaiser. In seinem Ubermute lie Ludwig eine Uhr anfertigen, in der ein knstlicher Hahn, das Sinnbild Frankreichs, bei jedem Stundenschlage krhte; der deutsche Adler aber, der ebenfalls an der Uhr angebracht war, gitterte bei diesem Krhen jedesmal am ganzen Leibe. Ein groes Standbild stellte den König selbst dar, stehend auf dem Nacken von vier Sklaven, die den deutschen Kaiser, Holland. Spanien und Brandenburg versinnbildlichten. Hohn auf die Zerrissenheit und Schwche des Deutschen Reiches war die Einsetzung der sogenannten Reunionskammern. Ludwig erklrte, da ihm alle Orte gehrten, die jemals im Lehens- oder Erbschafts-verbnde zu denjenigen Landstrichen gehrt htten, die im Westflischen Frieden und nachher an Frankreich abgetreten worden waren, und setzte vier Ausschsse ein, die solche Orte aussindig machen sollten. Hatten diese Ausschsse einen solchen Ort in den Akten gefunden, fo lie er ihn sofort besetzen. So kamen Luxemburg, die Städte Zweibrcken und Saarbrcken unter seine Herrschaft. Zwar gab er diese Orte spter heraus, aber das Elsa mit Straburg blieb verloren. Der uere Glanz hatte groes Elend im Innern des franzsischen Landes im Gefolge. Die Prunkbauten, die vielen Kriege hatten so nn-geheure Summen verschlungen, da das reiche Land verarmte. Das unrhmliche Ende der ruhmreichen Regierung fllt in das folgende Jahr-hundert. Kaiser Leopold und Ludwig Xiv. Kaiser Leopold und Ludwig Xiv. ragen Beide zwar noch ins 18. Jahrhundert hinein, doch fllt ihre Haupt-thtigkeit in das 17. Jahrhundert. Sie sind die Gegenstze ihrer Zeit, Lud-wig im Angriff, Leopold in der Verteidigung. Ludwig ist Eroberer und besitzt alles, was Erfolge erringen kann, Schnheit, Redegewandtheit, Ausdauer in der Arbeit, glhenden Ehrgeiz, Khnheit, ein Land reich an Hilfsmitteln, ein arbeitsames, reichbegabtes Volk, das immer bereit ist, Gut und Blut fr

4. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 87

1835 - Stendal : Franzen und Große
87 erfundene Buchdruckerkunst, der die gleichfalls deut- schen Erfindungen des Linnenpapiers und der Form schnei de tun st (beide um 1300) vorangingen. 128. Zustand der westlichen Völker Ohne jene von außen kommende Belebung der wahrhaft bildenden Studien würden die westlichen Län- der noch lange an scholastischen Spitzfindigkeiten den Scharfsinn gemißbraucht haben, zumal da Kriege zwischen Frankreich und England sich durch die lebten Jahrhunderte dieser Periode hindurchziehen, England auch durch innere Kriege, um den Besitz des Thrones geführt, zerrüttet wurde. 129. Frankreich im Kampf mit England. Nach dem Erlöschen der altern Linie des Capetin- gischen Hauses in Frankreich, war das Haus Valois mit Philipp Vi. 1328 auf den Thron gekommen, während auch Eduard Iii. von England Ansprüche auf die französische Krone machte. Hieraus entstand gegenseitige Eifersucht, aus Eifersucht Krieg, aus Krieg Nationakhaß. Siege Eduards bei Sluis 1340 mit der Flotte, bei Creffy 1346 zu Lande. Eroberung von Calais 1347. Waffenstillstand, verlängert durch das große S terben *1350. Neuer Ausbruch des Akrieges. . In der Schlacht bei Poiticrs 1356 wird Kö- nig 3 o h a,i n» von Frankreich gefangen (der schwarze Prinz), und erl-ngt erst im Frieden zu Bretigny 1360 seine Freiheit wieder gegen Entsagung der Ober- ^nshkrrschaft von Guienne. Auch in Innern Unruhen, während der Gefangenschaft des Königs, unter der Regenrschaft des Dauphin Karl, gerieth Frank- reich in Aufruhr gegen die königliche Gewalt — ein,

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 98

1840 - Münster : Coppenrath
98 Gefühlen mißlungener Unternehmungen und vereitelter Rachsucht. Er hinterließ bei allen Schätzen Mexicos und Perus eine Schul- denlast von hundertfünfzig Millionen Dukaten. Seine Leiche ward in dem prachtvollen Kloster Eskorial, das er mit dem un- geheuren Kostenaufwande von fünf Millionen Dukaten hatte bauen lassen, beigefetzt. Auch nach seinem Tode dauerte der Kampf gegen die Nieder- lande fort, ohne jedoch zu dem beabsichtigten Zwecke zu führen. Im Jahre 1609 sah sich Spanien sogar gezwungen, einen Waf- fenstillstand auf zwölf Jahre zu schließen. Wahrend dieser Ruhe stieg die Republik jener sieben nördlichrn Provinzen durch Han- del und Schiffahrt zu einer schnellen Blüthe empor und trat in die Reihe der selbständigen europäischen Staaten. Zwar erneuerte sich, nach Ablauf jenes Waffenstillstandes, im Jahre 1621, der Kampf wieder und verwickelte die junge Republik auch in den dreißigjährigen Krieg; aber am Ende desselben wurde ihre Freiheit durch den westfalischen Frieden 1648 auch von Spanien aner- kannt und bestätigt. Philipp Ii., der alle seine Versuche, England zu demüthi- gen und die Niederlande wieder zu unterwerfen, an der verzweifel- ten Gegenwehr dieser Völker hatte scheitern sehen müssen, empfand doch den Trost, seiner Krone eine neue schöne Perle, das reiche Portugal, zu gewinnen. Hier war das Königshaus ausge- storben, und unter den drei Kronbewcrbern gewann Philipp durch Alba's Siege den Thron. Sechszig Jahre hindurch, von 1580 bis 1640 blieb es eine Provinz Spaniens und theilte alles Un- glück mit diesem Reiche, das gerade von dieser Zeit an durch unglückliche Kriege und unweise Verwaltung seinem eigenen Ver- falle entgegeneilte. Spaniens mächtige Feinde, die Engländer und Niederländer, warfen sich über die herrlichen Besitzungen der wehr- losen Portugiesen her und eroberten einen großen Theil derselben. Erst im Jahre 1640, unter der Regierung Philipp's Iv., eines Enkels Philipp's Ii., warfen die Portugiesen das verhaßte spa- nische Joch ab und wählten den Herzog Johann vonbra- g a n z a zu ihrem Könige, dessen Haus noch jetzt in Portugal regiert.

6. Im Kaiserhause zu Goslar - S. 92

1902 - Braunschweig : Appelhans
— 92 — Alexander, dem Haupt des Städtebundes, ein Abkommen, wodurch die Friedensunterhandlungen eingeleitet wurden. Der Kaiser erkannte rückhaltlos Alexander als den alleinigen und rechtmäßigen Papst an; dieser dagegen versprach, den Frieden zwischen dem Kaiser und den lombardischen Städten auf einer für beide Teile annehmbaren Grundlage vermitteln zu wollen. Und da auch der Papst von der gleichen Friedenssehnsucht beseelt war, wie der Kaiser, so kam im folgenden Jahre vorläufig ein sechsjähriger Waffenstillstand zu stände; während dieser Zeit sollte über den endgültigen Frieden verhandelt werden.*) In Venedig fand darauf im Jahre 1177 eine glänzende Versammlung statt, an der auch der Kaiser und der Papst persönlich teilnahmen. Auf goldgeschmückter Galeere zog Friedrich, von Chioggia (südlich von Venedig) kommend, nebst seiner Gemahlin in Venedig ein, empfangen von der ihm zujubelnden venetianischen Jugend; am Eingänge der Markuskirche, deren goldglänzende Kuppeln im Glanze der Maiensonne strahlten, empfing ihn der Papst. Als der Kaiser herzutrat, fiel er vor dem Nachfolger Petri auf die Kniee und küßte ihm die Füße; dieser aber richtete ihn auf und gab ihm den Friedenskuß, und gemeinsam schritten sie nun, umbraust von dem tosenden Beifall der Menge, in die weiten Hallen des prächtigen Gotteshauses, wo vom Papst ein feierliches Hochamt gehalten wurde. Als nach Beendigung des Gottesdienstes beide Häupter der Christenheit die Kirche verließen, und der Papst das bereitstehende Pferd bestieg, um zu seinem Quartier zurückzukehren, hielt ihm der Kaiser den Steigbügel und schritt zu Fuß neben dem Pferde des Papstes durch die an beiden Seiten der Straße stehende dichtgedrängte Volksmenge bis zu der päpstlichen Wohnung. Ein Fest drängte das andere auf diesem prunkvollen Kongreß zu Venedig. Die prächtigen Gottesdienste in der Markuskirche wechselten ab mit den nicht minder prächtigen Gelagen in den stolzen Palästen der Jnselstadt. *) Derselbe wurde geschlossen zu Konstanz, 1183.

7. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 199

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeit gemässigten Fortschrittes. — § 62. Der französische Krieg. 199 beiter bemächtigen sich der Vorräte und versuchen das Regiment an sich zu reissen. Nur mit Mühe und unter. Blutvergiessen gelingt es, der Aufstände Herr zu werden.] Die Ausfälle der Belagerten (28. Oktober Kämpfe um Le Bourget, 30. November Überschreitung der Marne mit 70000 M., Kämpfe um Brie und Champigny, 19. Januar der letzte grösste mit 100000 M. unter dem Schutze des Mont Valerien in der Nähe des von den Franzosen zerstörten Schlosses St. Cloud) werden von den Deutschen, wenn auch unter schweren Opfern, zurückgewiesen. Die Beschiessung der Stadt beginnt am 27. Dezember. Am 29. gelangt das Aussenwerk Mont Avron, bald darauf auch der südliche Festungsring (Jssy, Vanves, Montrouge) in die Hände der Deutschen. [Der Hunger beginnt die Belagerten zu quälen und treibt zum Genuss ungewöhnlicher Nahrungsmittel.] Am 28. Januar 1871 kommt ein dreiwöchentlicher Waffenstillstand zu stände, kraft dessen sämtliche Forts den deutschen Armeen eingeräumt, die Verteidigungsarmee (bis auf 12000 M., die zur Aufrechterhaltung der Ordnung nötig) entwaffnet und in Kriegsgefangenschaft gegeben werden soll; zugleich soll eine Nationalversammlung berufen werden urid über Krieg und Frieden entscheiden. K. Die letzten Kämpfe. Nicht einbegriffen werden in den Waffenstillstand die burgundischen Teile am Jura und an der Cöte d’Or, wo noch weiter gekämpft wird (s. o. H.). Hier er-giebt sich Belfort, da mit Wiedereröffnung der Feindseligkeiten nach Abschluss des Waffenstillstandes gedroht wird, am 18. Februar. [Damit sind sämtliche belagerte Festungen mit Ausnahme der kleinen Festung Bits ch in die Hände der Deutschen gelangt.] Iii. Der Friede. Die französische Nationalversammlung kommt (Mitte Februar 1871) in Bordeaux zusammen. Thiers tritt an die Stelle Gambettas. Am 26. Februar 1871 kommt ein Präliminarfriede zu stände (genehmigt 1. März), kraft dessen Eisass und Deutsch-Lothringen mit den Festungen Strassburg, Metz und Dieden-hofen an Deutschland abgetreten werden und die Verpflichtung zur Zahlung von 5 Milliarden Francs Kriegsentschädigung übernommen wird. Am 1. März ziehen 30000 M. der deutschen Sieger in Paris ein und machen nach dem Einmarsch durch den Are de Triomphe auf dem weltberühmten Place de la Concorde Halt.

8. 40 Lektionen, umfassend den Zeitraum von Luther bis in die neueste Zeit - S. 81

1882 - Leipzig : Klinkhardt
— 81 — Dann bei Arcole. Hier sollte eine Brücke genommen werden. Aber die Franzosen wichen vor dem fürchterlichen Feuer zurück. Viele Offiziere und Generale waren schon verwundet, und an Toten fehlte es nicht. Niemand wollte mehr heran. Da ruft Bonaparte: „Grenadiere, seid Ihr nicht mehr die Tapfern von Lodi?" — Damit springt er vom Pferde und ergreift eine Fahne. „Folgt mir, eurem General!" so ruft er und stürzt selbst auf die Brücke. Die Soldaten ihm nach, aber vor dem entsetzlichen Eisen-Hagel weichen sie zurück. Schon dringt der Feind vor, Bonaparte sieht sich verlassen und — stürzt über die Brücke hinab in den Sumpf. Von den Seinen getrennt, wäre er verloren gewesen. Da sehen ihn die Soldaten. „Rettet den General!" so rufen sie und stürmen nun nochmals auf die Brücke. Ihrem Anprall vermochte der Feind nicht zu widerstehen, ging zurück, die Brücke war genommen und der General gerettet. Bald mußten die Österreicher Frieden schließen. Jn Campo Formio (Immer Karte!) 1797 traten sie ganz Oberitalien und Belgien an Frankreich ab. Überall wurde die republikanische Staatsform eingeführt, und Bonaparte schickte reiche Beute an Büchern, Gemälden, Bildwerken und Kostbarkeiten nach Paris, wo man mit Bewunderung von dem Helden von Lodi und Arcole erzählte. — England hatte an dem Frieden nicht teilgenommen. Bonaparte beschloß deshalb, es auf eine ebenso unerwartete, als empfindliche Weise zu bestrafen. Eine Hauptquelle des englischen Reichtums war Indien mit seinen Schätzen und dem lebhaften Handel. (Karte!) Diesen zu stören oder lieber zu vernichten war sein Zweck. Unerwartet setzte er mit einem Heere über nach Ägypten, das den Türken gehörte. Hier erheben sich uralte Bauwerke, die Pyramiden^). Bei ihnen kam es zur Schlacht mit den Mameluken, einem kühnen Reitervolke. Glänzend war der Sieg, aber auch fürchterlich die Niederlage, welche die französische Flotte gleichzeitig bei dem Dorfe Abukir erlitt. Sie wurde durch die Engländer unter dem berühmten Admiral Nelson völlig vernichtet. Bonapartes Zweck war also zunächst vereitelt, denn ohne Schiffe konnte er den Engländern keinen Schaden thun. Ja^ er kam durch den Verlust aller Verbindungsmittel mit seinem Heere in eine sehr gefahrvolle Lage. — Unterdessen ging in Europa der Krieg weiter fort. Aber er nahm für Frankreich eine unglückliche Wendung. Die Republikaner wurden geschlagen, jedermann war unzufrieden mit der Regierung. Diesen Zeitpunkt ersah sich Bonaparte. Heimlich, nur von wenigen Getreuen begleitet, begab er sich aus eins der an der ägyptischen Küste gelandeten Schiffe, entging den wachsamen Blicken der überall kreuzenden Engländer und landete unvermutet im letzten Jahre des Jahrhunderts an der französischen Küste. Nun eilt er nach Paris und stürzt die unfähige und verhaßte Regierung. Er schafft eine neue Verfassung und macht sich zum 1. Konsul. Niemand wagte, ihn zu hindern. Im Gegen- , ^ Sie dienten den Bewohnern des alten Nillandes als Gewölbe zur Auf-^sen nahmen sie vorher die Eingeweide heraus, füllten Lü O ^ Ln mit Harzen und anderen Stoffen und umwickelten sie dann dicht 2 l solche einbalsamierte Leichen, die zusammentrocknen und sich dann Jahrtausende halten, nennt man Mumien. F. Engelmann, 80 Lektionen o. d. deutsch. Geschichte, ü. g

9. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 421

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Niederlande. 421 Staat gegen England in den Hintergrund. Der hollän- dische Handel verhielt sich zum englischen um 1650 wie 5:1 — 1750 wie 6 : 7 — 1794 wie 6:15. Darauf kamen die Stürme der französischen Zeit. Batavische Re- publik, Königreich Holland — Theil des französi- schen Kaiserreiches — das folgte ziemlich rasch auf einan- der. Wie der Wiener Congreß ein neues, großes König- reich der Niederlande errichtete, wie sich Belgien los- riß — das ist 0. 418. erzählt worden. Jetzt umfaßt das Königreich 640 su M. und 8 V4 Mill. E., worunter die kleinere Halste römisch-katholisch, die größere refor- mirt: dazu verschiedene Seelen. Die Colonieen stelle nach S.84. 85. 90. 94.122.123.128.129. zusammen. Dem Könige (Wilhelm Iii.) stehen in 2 Kammern Stände zur Seite, welche noch immer den Namen Generalstaa- ten und den Titel „Edelmögende Herren" führen. Ueber die natürlichen Verhältnisse §. 93. 1. Die Hol- länder, deren Sprache geradezu ein Dialekt des Nieder- deutschen zu nennen ist, haben alle Vorzüge und Schatten- seiten eines Kaufmannsvolkes. Sprüchwörtlich ist ihr Phleg- ma und ihre Reinlichkeit geworden, wobei jedoch zu bemer- ken ist, daß die erste Eigenschaft weder rühriger Arbeitsam- keit, noch nöthigen Kraftanstrengungen (oft heldenmükhiger Art) Eintrag thut. Daß die Holländer Deutsche sind, könnte ihnen lebendiger bewußt sein. re) Provinz Holland und zwar «) Nordholland. Darin die Hauptstadt des Reiches, Amsterdam. Sie liegt da, wo sich die Amstel in ,,i>e t Si“ (geschrieben P), einen nach Nw. 4 M. einschneidenden Busen der Zuyder (Seuder) See ergießt. Die ganze Stadt ruht auf Pfählen, die durch eine weiche Torfschichl von 40 — 50' durchgetrieben, auf einem festeren Sandboden ruhen, und bildet einen Halbkreis, den eine Menge von Kanälen oder Grachten durchschneiden. Da auf dem wagerechten Boden an Gefäll nicht zu denken ist, so müssen Mühlen ihr Wasser vor Fäul- niß bewahren. Die Straßen an diesen Kanälen, meist mit Baum- reihen eingefaßt, sind die besten der Stadt. Auf 14,000 Pfählen ruht der königliche Palast, früher das Stadt- oder Rathhaus, ein wahrer Prachtbau aus den glänzenden Zeiten der Republik. Unter den Kirchthürmen haben viele Glockenspiele, welche die Holländer ungemein lieben; in der neuen Kirche ruht der holländische Seeheld Ruyter. Als Handels- und Fabrikstadt ist Amsterdam immer noch sehr bedeutend: über 211,000 E., V5 Katholiken, V« Juden. 2 M. im Westen liegt Haarlem, 23,000 E., eine schöngebaute Stadt. In der Kathedrale, der größten Kirche in Holland, die

10. Die deutsche Kunst des XIX. Jahrhunderts - S. 43

1905 - München [u.a.] : Oldenbourg
Erfüllung. 43 (Mit Genehmigung der Kunstanstalt F. & 0. Brockmann’s Nachf. R. Tamme, Dresden.) Fig. 65. Johannes Schilling, das Niederwald-Denkmal. 1877—1883. Auf mächtigem Unterbau und hohem Sockel thront die Germania, sie hält die,Kaiserkrone, die Errungenschaft des Krieges von 1870—1871, empor. Ihre Höhe beträgt bis zum Scheitel 10,60 m. Unten am Sockel übergibt der Rhein der Mosel das Wächterhorn, fortan soll sie die Grenzwacht üben. An den Ecksockeln des Unterbaues der Krieg mit Schwert und Kriegsposaune und der Friede mit Füllhorn und Friedenszweig. Zwischen diesen Figuren das Hauptrelief „Die Wacht am Rhein“: Kaiser Wilhelm umgeben von den Führern des Heeres und seinen Kriegern. An den Seiten die Reliefs „Abschied“ und „Heimkehr“, Fig. 62 und 63. — Die Germania selbst auf der letzten Seite des Umschlags. 6*
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